9.Mai 2015 - [Klettern] Grastöter Diagonale


Du wachst Sonntagmorgen auf; bist ausgeschlafen; gemütlich in deine Decke gewickelt und während sich die letzten Traumfetzen verflüchtigen, beginnst du zu gähnen und dich zu strecken.

Und alles tut weh! Die Oberarme. Die Schultern. Die Oberschenkel. Und die Knie erst!

"Du" ist/bin in diesem Fall ich und nach kurzer Verwunderung fällt mir auch wieder ein wie es zu meinem sonntäglichen Zustand gekommen ist und ich muss mir eingestehen, dass es zu einem gewissen (kleinen) Teil meine Schuld ist. Der Rest der Schuld liegt natürlich bei Georg. Eh klar, denn der hat die Tour gewählt und, nicht erschrecken, man glaubt es kaum, mich auch noch zum Klettern ermutigt und angefeuert. :-o

Samstagfrüh begann das Abenteuer, dass mir das außergewöhnliche Erspühren meiner Muskeln am Sonntag ermöglichen sollte. Um 8 ging sowohl die Fahrt (mit Agnes und dem verschlafenen Alex) Richtung Grazer Bergland, als auch die Diskussion über die zu wählende Route los. Mein Einwurf/meine Bitte zu diesem Thema: "Nicht zu schwierig. Schließlich war ich heuer noch NIE klettern." Zu meinem Leidwesen wurde nach AUSGIEBIGER Besprechung nicht die leichteste der Optionen gewählt, sondern die Schwierigste (die schönste!!) (as usal) und es kommen harte Zeiten auf mich zu.

Nach kurzem Zustieg ist der Einstieg der Grastöter Diagonale erreicht und Agnes&Alex steigen vor uns (Guide-Georg und ich) in die Route ein. Etwas nervös sehe ich von unten zu und motiviere mich best möglich. Dann geht's los! Georg steigt vor und ich stürze (gestürzt ist die Lisa aber trotzdem nie) mich in meine erste Kletterei 2015. Und bin völlig überrasch wie furchtbar ich mich anstelle. Ich plage mich fürchterlich bis zum ersten Standplatz, wo mich Georg schon mit gespanntem Gesichtsausdruck erwartet. Georg sieht sich noch einmal das Topo an und meint "das war schon eine 4+, es wird nicht mehr viel schwieriger" (LÜGNER) (MOTIVATOR!) und wir klettern trotz meinen Anfangsschwierigkeiten weiter. Glücklicherweise verbessere ich mich tatsächlich und meistere die folgenden Seillängen "souverän". Beim Gipfelbuch (6 SL, gleich nach der Schlüsselstelle) finde ich dann auch noch einen Motivationseintrag von Agens&Alex der mich zusätzlich motiviert. Kurz vor dem Ausstieg gesteht Georg auch, dass er beim Schwierigkeitsgrad nach der 1 SL geflunkert hat (ist doch nur 4-), um mich nicht zu demotivieren. Böse kann ich ihm schlecht sein, weil recht hatte er ja und selbst hatte ich mir auch schon seit geraumer Zeit eingeredet, die schwierigste Seillänge schon hinter mir zu haben. Doch meine Kräfte schwinden und so entscheiden wir, das Ganze etwas zu beschleunigen. Mit ein wenig Zugkraft von Georg rase ich die letzten zwei Seillängen Speedrekord verdächtig hinauf, was super schnell geht und zur Folge hat, dass ich oben nicht nur meine Kraft aufgebraucht habe sonder auch schwer außer Atem bin. =D 

Doch...es ist geschafft! Die erste Tour des Jahres ist bezwungen und ich bin sehr stolz es geschafft zu haben. Mein unaussprechlicher Dank geht an dieser Stelle an all' die wunderbaren Henkelgriffe, die mir den erfolgreichen Aufstieg möglich gemacht haben und während der gesamten Tour (fast immer) für mich da waren. (über die Stellen an denen sie mich im Stich gelassen haben, möchte ich an dieser Stelle lieber nicht schreiben) Und an Guide-Georg der meinen weniger ästhetischen Kletterstil mit guter Miene ertragen hat ;-)

Frühlingskletterei


Spaß


 Coming soon...


Speedkletterei in den letzten Seillängen "Schaut's mi o, da hoit i mi net amoi o, do fliag i oafoch drüber, do kenn i nix."


Abstiegsspaß Alternativ: Der Moment bevor's die aufn Arsch sitzt (I bin jo goa nit aufn oasch gfoin!)


 Damit der Guide auch einmal zu sehen ist


Die verdiente Abkühlung

Auch das nächste Projekt ist schon geplant. Es handelt sich jedoch nicht um eine sportliche Herausforderung, sondern darum meinen herzallerliebsten Henkelgriffen ein literarisches Denkmal zu schaffen.

Coming soon: "Von der Liebe zum Henkelgriff" by Lisa Steiner




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